13.08.2020
Ursprünglich wollte WALZEN IRLE im Spätsommer ihr 200-jähriges Bestehen mit zwei großen Feierlichkeiten begehen. Doch sowohl der geplante Galaabend mit Geschäftspartnern als auch die separate Veranstaltung mit den rund 300 Mitarbeitern fielen „Corona“ zum Opfer und wurden auf 2021 verschoben. Gratulationen zu diesem seltenen Jubiläum gab es aber schon jetzt. Präsident Felix G. Hensel und Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener überbrachten die Glückwünsche von Präsidium und Geschäftsführung der IHK Siegen zu dem ungewöhnlichen Firmenjubiläum und überreichten den beiden Geschäftsführern Dr. Petrico von Schweinichen und Thomas Fink eine Ehrenurkunde. Felix G. Hensel zeigte sich nach dem Rundgang durch die Gießerei in der Deuzer Waldstraße beeindruckt von der langfristig ausgelegten Firmenphilosophie: „Es ist eine große Leistung, in einer solch traditionellen Branche über einen so langen Zeitraum erfolgreich zu sein. Davor kann man nur den Hut ziehen.“ Darüber hinaus war es dem IHK-Präsidenten ein besonderes Anliegen, auf die konsequente Nachwuchsarbeit des Unternehmens hinzuweisen. Seit jeher zeichne sich WALZEN IRLE durch Kontinuität und hohe Qualität im Bereich der Ausbildung junger Menschen aus. Sein besonderer Dank galt dem ehrenamtlichen Engagement der IRLE-Ausbilder in den Prüfungsgremien der IHK sowie Dr. Jaxa von Schweinichen für sein jahrzehntelanges Wirken in der IHK-Vollversammlung und im bbz-Vorstand, dem er seit dem Jahre 2015 als Vorsitzender vorsteht.
Auch IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener, gebürtiger Netpher, würdigte die Beständigkeit, mit der das Unternehmen auf dem Markt agiere. WALZEN IRLE verkörpere für ihn mit wenigen anderen großen Firmennamen die Industrialisierung des Netpherlands. Das Unternehmen sei untrennbar mit dem Ort Deuz verbunden und habe zugleich über Generationen hinweg zahlreichen Familien im oberen Johannland sowie im oberen Siegtal Arbeit und Einkommen gesichert. Dabei habe die Unternehmensführung nie vergessen, Vereine, Initiativen, den Ort Deuz und auch die Stadt Netphen immer wieder großzügig zu unterstützen. Das Deuzer Freibad, der umgestaltete Bahnhof oder der die Ortsmitte prägende erste Omnibus der Welt verdeutlichten dies in besonderer Weise.
Die eigentlichen Wurzeln des Traditionsbetriebs reichen indes sogar weit mehr als 200 Jahre zurück. Der erste Unternehmer in der Familie, Johannes Irle, wurde am 11. März 1666 getauft. Durch die Heirat wurde Johannes Gewerke an der oberen Marienborner Hütte und vererbte sein Wissen um den Schmelzprozess und sein Können an die nächsten Generationen.
1820 wagten Hermann Irle, ein Enkel von Johannes Irle, und sein Sohn Johannes schließlich die ersten Versuche des Walzengusses.
Was darauf folgte, war ein stetiger Prozess der Weiterentwicklung und Modernisierung. Für die nähere Zukunft wünschen sich die Verantwortlichen eine noch engere Zusammenarbeit mit Maschinenbauern und anderen Unternehmen im Siegerland, um Kompetenzen zu bündeln und Produktionsbedürfnisse noch besser einschätzen zu können.
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